Die internationale Musikgruppe hat vom Landesmusikrat auch für 2020 eine Förderung erhalten – In Corona-Zeiten unterrichtet Rei- ner Klein die Kinder online

Kall – Gute Nachrichten hat die Flüchtlingshilfe Kall jetzt aus Düsseldorf erhalten: Der Landesmusikrat NRW hat die Förderung der interkulturellen Band „Kalimba“ mit Mitteln des Landesministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration (MKFFI) auch für das Jahr 2020 zugesagt. Damit ist gewährleistet, dass das Projekt, dem zwischenzeitlich sogar bis zu 14 Musiker angehörten, weiterhin Bestand hat und das Gemeinschaftsleben in Kall vielfältig musikalisch bereichert. Die Freude bei der Flüchtlingshilfe, beim Musikpädagogen Reiner Klein, Miguelina Drath von der Flüchtlingshilfe sowie Alice Gempfer, die als Integrationsbeauftragte das Projekt vonseiten der Gemeinde unterstützt, ist groß. „Es ist sehr schön, dass die Zusage endlich da ist“, sagt Klein.

Die Musikgruppe, die seit 2017 besteht, hat in der Vergangenheit schon oft ihr Können unter Beweis stellen können. Mehrfach trat sie bei den Begegnungscafés der Flüchtlingshilfe Kall auf. Bei der Eröffnung des Hauses der Begegnung Anfang 2019 sorgten Reiner Klein und seine Truppe nicht nur für Stimmung, sie testeten auch das Rhythmusgefühl der Ehrengäste, indem diese in ein Musikstück mit eingebunden wurden. Beim Familienfest der Hilfsgruppe Eifel in Urft musizierte die Gruppe genauso wie bei der Jubiläumsfeier des Kaller Pfarrheim-Baus. Auch über die Gemeindegrenzen hinaus ist „Kalimba“ schon aufgetreten, etwa bei der Sozialkonferenz des Kreises Euskirchen – und sogar in Düsseldorf, bei der Fachtagung des Landesmusikrates, als herausragendes Beispiel für eine gelungene Integration.

Momentan gehören dem Projekt „Kalimba“ acht Musiker an. Allerdings sind auch die wöchentlichen Proben momentan wegen der Corona-Pandemie nicht möglich. Gemeinsamer Musikunterricht findet nicht statt. „Reiner Klein hat aber eine digitale Corona-Lösung gefunden, die für die Kinder zu Hause bestimmt auch für Abwechslung im Alltag sorgt“, berichtet Alice Gempfer erfreut. Die Kinder erhalten jetzt Einzelunterricht – und keines muss das Haus verlassen. Reiner Klein ist auf Online-Unterricht per WhatsApp oder Skype umgestiegen. 30 Minuten

lang widmet er sich einem Schüler. „Das ist ein schönes Unterrichten. Zwar nicht optimal, weil man nicht so eingreifen kann, wie man das machen könnte, wenn man sich direkt gegenübersitzt, aber es bringt ganz neue Aspekte mit sich“, erklärt Klein, der seit Beginn des Unterrichtsverbotes in Schulen – und dazu zählt auch seine Musik- schule in Prüm – online Musik lehrt. Er als Lehrer müsse viel ge- nauer erklären, weil er eben nicht vor Ort korrigieren kann. Und sei- ne Schützlinge müssen sich deut- lich mehr konzentrieren, als im Gruppenunterricht. „Deshalb reicht die halbe Stunde auch aus“, so Klein.

Dennoch freut sich auch der Musiklehrer, wenn er seine Schüler aus dem Kaller Raum wieder offline, also in natura, sehen und unterrichten kann. Für die Zeit nach Corona hat er auch schon Pläne. Er würde gerne die internationale Percussionsgruppe „Kalimba“ für weitere Mitglieder öffnen, egal ob Kind oder erwachsen, mit oder ohne Migrationshintergrund, und deshalb einen Workshop veranstalten. Wer aus dem Kaller Raum Interesse hat, kann sich vormerken lassen, entweder direkt bei ihm in der Musikschule unter Telefonnummer 06551/70119, E-Mail: Reiner.Kalimba@gmail.com, oder bei der Integrationsbeauftragten der Gemeinde Kall, Alice Gempfer, unter der Rufnummer 02441/888-76.

Kalimba probt jetzt online